Skip to main content Skip to footer content
Gebäude Mine Fairtrade Gold in Kenia bei fairer Bergbaureise von Jan Spille

Kenia

„Jan Spille verarbeitet aus Überzeugung nur Gold, dass aus nachweislich fairem Abbau kommt. Damit wer er der erste Goldschmied in Deutschland.“

PRO 7

Kenia

FAIRTRADE GOLD + SILBER

Wir begrüßen das Engagement von Minenarbeiter:innen in Kenia Produktions- und Lieferketten für FAIRTRADE GOLD + SILBER aus Afrika aufzubauen. Die Bergbaukooperative wurde als erste in Kenia ganz neu zertifiziert und stand zum Zeitpunkt unserer Reise noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung.

Ein Minenarbeiter in Kenia zeigt stolz seine Atemmaske für fairem Bergbau
Faire Bergbaureise-Stempel Kenia

MICODEPRO

Die Bergbaukooperative MICODEPRO liegt im Westen von Kenia in der Masara-Region. In der Kooperative sind ca. 30 Minenarbeiter:innen organisiert. Bisher haben die Menschen im konventionellen Goldbergbau arbeiten müssen und wollen jetzt aber neue Wege gehen. Sie sind ein sehr gutes Beispiel, wie die Umstellung zu Fairtrade funktionieren kann. Langfristig verfolgen sie das Ziel ihre Goldgewinnung zu 100% ökologisch- und sozialgerecht aufzustellen.

Bergbaureise Kenia

von Nairobi durch die Steppe Afrikas

Die Bergbaukooperative befindet sich nahe dem Viktoria Lake und etwa vier Wegstunden von der Provinzhauptstadt Kisumu entfernt. Mit dem Unimog-Jeep geht es für uns von der Hauptstadt Nairobi viele hunderte Kilometer durch die grandiose Steppe Kenias.

Wir sind immer wieder beeindruckt von der Landschaft und dem kulturellen Leben. Je weiter wir in die Provinz kommen, desto ursprünglicher werden die Dörfer und die Lebensweisen der Menschen. Das soziale Leben findet hier weitestgehend auf der Straße statt. Uns begegnen viele Menschen, die häufig noch zu Fuß oder mit dem Pferdegespann unterwegs sind. Kinder spielen am Wegesrand. Regelmäßig müssen wir anhalten, um Kuh- und Ziegenherden passieren zu lassen sowie hin und wieder auch mal eine Giraffe.

In dieser Jahreszeit ist es schon verhältnismäßig warm in der Region. Aber so richtig „heiß“ wird es für uns erst durch die gerade stattfindenden Präsidentschaftswahlen. Während der Wahlen kommt es regelmäßig zu sozialen Unruhen zwischen den verschiedenen Ethnien im Land. Wegen der oft sehr gewalttätigen Konflikte müssen wir unsere Reiseroute immer wieder ändern. Angekommen im Masara-Distrikt entdecken wir die ersten konventionellen Goldminen am Wegesrand, die schließlich in ganzen Minenfeldern aufgehen.

Das Besondere an unserem Besuch bei MICODEPRO ist, nicht eine bereits funktionierende FAIRTRADE Kooperative vorzufinden. Vielmehr geht es darum, die Umstellung vom konventionellen zum FAIRTRADE Goldbergbau zu begleiten und zu verstehen, warum dieser Schritt unbedingt notwendig ist.

Die Minenarbeiter:innen heißen uns sehr freundschaftlich willkommen und nehmen sich fünf Tage, um uns alles zu zeigen. Ohne sie könnten wir als weiße Europäer niemals vergleichbare Einblicke in den konventionellen Bergbau gewinnen, wo Außenstehende normalerweise unerwünscht sind. Wir führen Gespräche mit den Menschen im Bergbau, treffen Vertreter von Kirche und Staat und besuchen Schulen und Krankenstationen. Die katastrophalen Zustände sind für uns immer wieder hart und erschütternd.

In der Region wird schon seit vielen Generationen Gold abgebaut. Die Männer arbeiten in schlecht befestigten Minen, in denen es regelmäßig zu Arbeitsunfällen und Grubenunglücken mit hohen Todesraten kommt. Frauen waschen das Gold ohne jeglichen Schutz mit hochgiftigem Quecksilber aus. Seit Neuestem wird auch Cyanid eingesetzt. Überall findet Kinderarbeit statt. Immer wieder treten Seuchen wie die Cholera auf und Krankheiten wie HIV, Typhus und Silikose sind weit verbreitet. Aufgrund von Armut und fehlender Alternativen ist die Zukunft kommender Generationen im konventionellen Goldbergbau bereits vorprogrammiert.

Nach unseren Eindrücken im konventionellen Goldbergbau sind wir begeistert, dass die Minenarbeiter:innen von MICODEPRO neue Wege einschlagen. Zusammen mit FAIRTRADE Organisationen und NGOs entwickeln sie neue Standards für einen FAIRTRADE Bergbau in Kenia. Bereits jetzt schon arbeiten Frauen und Männer gleichberechtigt miteinander. Kinderarbeit ist verboten. Zahlreiche Arbeitsschutzstandards garantieren die Gesundheit der Menschen. Faire Arbeitslöhne und langfristige Lieferbeziehungen sollen eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen. In Zukunft wird die Kooperative ausschließlich ökologischen Goldbergbau betreiben – ohne den Einsatz von Quecksilber und Cyanid.

Bis die Minenarbeiter:innen von MICODEPRO soweit sind, wird es wohl noch ein wenig dauern. Die Umstellung zum Fairtrade-System und die Einhaltung der Standards ist aufwendig und anspruchsvoll. Aber wir bleiben zuversichtlich, sobald wie möglich FAIRTRADE GOLD + SILBER aus Kenia verarbeiten zu können.

Ihr seid großartig, weiter so!

Minenarbeiter in Kenia mit Schutzausrüstung für fairen Goldabbau

Walk on!

MICODEPRO ist die erste von FAIRTRADE INTERNATIONAL (FLO) zertifizierte Bergbaukooperative in Kenia. Der Weg ist steinig und es gibt viele Herausforderungen zu meistern, bis ihr Gold das FAIRTRADE-Siegel tragen darf. Zwischenzeitlich wurde Micodepro wieder dezertifiziert. Wir würden uns sehr freuen, wenn die Minenarbeiter:innen bald in den Kreis der FAIRTRADE-zertifizierten Minen zurückkehren.

Logo klimaneutrales Reisen

Klimaneutrales Reisen

Auf unseren Bergbaureisen sind die Folgen des Klimawandels mittlerweile allgegenwärtig. Daher ist es für uns selbstverständlich die „Grundsätze für ein nachhaltiges Reisen“ einzuhalten. Neben der Unterstützung lokaler Strukturen und dem Umweltschutz vor Ort, kompensieren wir den CO2-Fußabdruck für alle Geschäftsreisen!